Ab in den Süden - drei Wochen in Valladolid

Ab in den Süden - drei Wochen in Valladolid

Im Rahmen ihrer Ausbildung verbrachte Annabell drei Wochen in Valladolid. Dieses Praktikum in Spanien hatte ihr einiges zu bieten!

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Dieses Jahr im Oktober war es auch für mich endlich so weit – mein Auslandsaufenthalt stand bevor. Also hieß es am 5. Oktober „Auf nach Spanien!“ Mein Ziel war Valladolid, eine Großstadt nahe Madrid. Für drei Wochen habe ich dort gelebt und im Büro der spanischen Auslandsgesellschaft von GRANIT gearbeitet.

"Willkommen in Spanien!" - Die Anreise & mein erster Tag im Büro

Am Sonntagmorgen um 9 Uhr wurde ich am Flughafen in Hamburg abgesetzt. Nachdem ich etwas nervös vom Check-In zur Sicherheitskontrolle gegangen war und schließlich an meinem Gate ankam, hieß es nur noch warten. Kurze Zeit später saß ich im Flieger und ließ das typisch norddeutsche Herbstwetter hinter mir.
Angekommen am Flughafen in Madrid, wartete schon meine Arbeitskollegin Nuria auf mich. Gemeinsam fuhren wir mit der Bahn nach Valladolid. Auf dem Weg zu meiner Unterkunft empfahl sie mir schon einige Sehenswürdigkeiten, die sofort auf meine Checkliste für die nächsten Wochen kamen.

Am nächsten Morgen startete ich in meinen ersten Arbeitstag in Spanien. Um 9 Uhr - die dort übliche Zeit, um mit dem Arbeiten anzufangen - wurde ich sehr freundlich durch das 15 Personen starke Team in Empfang genommen. Nach einer kleinen Vorstellung wurde mir erklärt, was der Plan für die kommenden Wochen sein würde und welche Bereiche ich zu Gesicht bekommen werde. Ich durfte in so ziemlich jede Abteilung der Auslandsgesellschaft für ein paar Tage hineinschnuppern – sogar das Mitfahren bei einem Kollegen im Außendienst war für mich eingeplant. Jetzt konnte es also losgehen!

Zeit anzupacken - meine Tätigkeiten während der Arbeit

Die ersten drei Tage durfte ich Lucía unterstützen. Sie ist für das Marketing in Spanien zuständig und hatte sich schon einige Aufgaben für mich zurechtgelegt. So fertigte ich für die spanischen Außendienstler Anleitungen an, die den Umgang mit unserem Intranet sowie mit WhatsApp Business erleichtern sollen. Als nächstes waren es meine Aufgaben interessante Messen in Spanien und Portugal im Internet herauszusuchen und aus einem Katalog eine Auswahl von Werbemitteln zu treffen, die auf der nächsten Messe an Kunden verteilt werden sollen.
Der nächste Bereich war die Abteilung „Transportmanagement“. Zusammen mit Luis-Enrique schaute ich mir Auswertungen über verschiedene Spediteure an. Darüber hinaus stellte ich eine Übersicht zusammen, mit der nachvollzogen werden kann, welche Spediteure welche Routen nutzen, um zu einer gewissen Postleitzahl auszuliefern.

Raúl erklärte mir anschließend etwas zum Pricing. Mir wurden Abläufe und Berechnungen unter Einhaltung bestimmter Margen nähergebracht. Daraufhin durfte auch ich einige Berechnungen durchführen.
Als nächstes durfte ich Fernando, einen der spanischen Außendienstler, begleiten. Für mich waren das besonders spannende Tage, da ich einen Einblick bekommen konnte, wie unsere Kunden in Spanien arbeiten, wo ihre Prioritäten liegen und was für Erwartungen sie an uns als Lieferanten haben.
Danach unterstützte ich Héctor im Backoffice. Ich bearbeitete Gewährleistungsfälle und Retouren und untersuchte den aktuellen Status von Rückständen – von Artikeln also, auf dessen Lieferung die Kunden aus verschiedenen Gründen schon seit längerem warten müssen.
Zum größten Teil unterhielten sich die Kollegen mit mir auf Spanisch. Von meinem mündlichen Abitur brachte ich relativ gute Spanischkenntnisse mit, die ich in Valladolid endlich wieder auffrischen konnte. Wenn es ab und zu an besonderen Wörtern hakte und man nicht weiterkam, griff man aber natürlich auch mal auf Englisch zurück.

Die spanische Mentalität - natürlich auch am Arbeitsplatz

Die Stimmung im spanischen Büro war sehr familiär. Jeden Tag um 14 Uhr setzte man sich gemeinsam mit seinen Kollegen in den Pausenraum und aß Mittag, quatschte ein bisschen oder machte „Siesta“. Untereinander herrschte eine freundschaftliche, lockere Stimmung, die auch mal zu Scherzen einlud. Als "Neue" in dem Büro, fühlte ich mich deshalb auch nicht fehl am Platz oder unerwünscht. Im Gegenteil: Es ging sehr herzlich zu! Auch an Nervennahrung wurde jeden Tag gedacht: Ob Churros, Turrón oder spanische Salami – irgendeine Leckerei stand morgens immer auf dem Tisch im Pausenraum. Man konnte sich also nur wohlfühlen!

Auch im Feierabend bleibt keine Zeit für Pausen

Auch abseits der Arbeit hatte ich viel Programm. Die ersten Abende nach Feierabend nutzte ich dafür, Valladolid zu erkunden. Meine Unterkunft lag im Zentrum der Stadt, also konnte ich die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen. Ich schaute mir Kirchen an, ging ins Skulptur-Museum oder in den Park und vertrat mir die Füße am Fluss. Dank Héctor musste auch meine Fitness nicht hintenanstehen. Weil seine Eltern ein Gimnasio (Fitnessstudio) besitzen und er vor kurzer Zeit einen Schein zum Personal-Trainer gemacht hat, schlug er vor, mich mitzunehmen. Das konnte ich natürlich nicht ablehnen!
Nichtsdestotrotz war ich am Ende des Tages meistens fix und fertig. Die ganzen neuen Eindrücke und das ständige Switchen zwischen den Sprachen - Englisch, Deutsch und natürlich Spanisch - hinterließ dann doch seine Spuren.

Auf Entdeckungstour in fremden Städten

An den Wochenenden sah ich mir die Städte Ávila und Burgos an. Ávila ist bekannt für die große Stadtmauer, die sich um das Zentrum der Kleinstadt zieht. Auf der Mauer angekommen, genoss ich die weite Aussicht auf das Umland von Castilla y León, der autonomen Gemeinschaft, in der Ávila liegt. Außerdem erkundete ich die Catedral de Ávila, die ich mir wegen der vielen anstehenden Besucher erst nicht ansehen wollte. Zum Glück habe ich es doch getan! Unten findet ihr ein Bild, auf dem man gut erkennen kann, dass die Kirche zum größten Teil aus „Blutstein“ (Hämatit) gebaut wurde. Es war sehr beeindruckend. Burgos ist eine etwas kleinere Stadt. Umso eindrucksvoller ist jedoch die Catedral de Santa María, die man dort bewundern kann. Sie ist riesig und unglaublich detailliert gebaut. In Burgos durfte ich auch an einem Familienessen von Nurias Familie teilnehmen, zu dem sie mich mitnahm. Auch kulinarisch lernte ich also etwas über den Norden Spaniens. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich bei manchen Dingen wahrscheinlich niemals dazu gekommen sie zu probieren, wenn ich nicht zu diesem gemeinsamen Essen eingeladen worden wäre. Ganz oben mit dabei ist zum Beispiel der Krebs, der plötzlich auf meinem Teller landete und der – wenn auch etwas schwierig zu essen – wirklich lecker war.

Zeit für "Fiesta"!

Außerdem wurde mir das Nachtleben in Spanien nähergebracht! Nuria nahm mich mit zu der Geburtstagsfeier einer Freundin. Wir aßen gemeinsam Pizza und gingen dann in einen Club, um zu feiern. Tatsächlich liegen Welten zwischen dem deutschen Feiern und dem spanischen „Fiesta“. Während man sich in Deutschland gegen halb zehn auf den Weg zum Feiern macht, denkt man in Spanien gegen 12 Uhr nachts dann langsam mal darüber nach, demnächst loszugehen, wobei in den Clubs natürlich ausschließlich Latino-Songs laufen.

Wie man unschwer erkennen kann, lebte Nuria ihre Rolle der Fremdenführerin für mich völlig aus. Dafür möchte ich ihr ganz besonders danken! Ohne ihren Einsatz hätte ich wahrscheinlich deutlich weniger in Valladolid erlebt.
Am 24. Oktober, nach ca. drei Wochen, die sich angefühlt haben, als wären sie nur so an mir vorbeigerast, musste ich dann die Rückreise antreten. Aber eine Sache ist sicher: In Valladolid schaue ich nochmal vorbei!

Auch dem Rest meiner spanischen Kollegen möchte ich hiermit ein riesiges Dankeschön aussprechen. Ich wurde von Anfang an so herzlich und offen aufgenommen, dass es gar keine andere Möglichkeit für mich gab, als mich wohlzufühlen. Genau das hat meinen Auslandsaufenthalt zu einem großartigen Erlebnis gemacht, mit dem ich einiges über mich selbst lernen und auch meine etwas eingerosteten Spanischfähigkeiten wieder aufpolieren konnte. Danke!

Auch einige andere unserer Azubis hat es dieses Jahr wieder ins Auslands verschlagen. Lest zum Beispiel über Jordis Aufenthalt in Rumänien oder Hennings und Phillips Erlebnisse in den USA!

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