Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandelsmanagement und Industriekaufmann/frau - Gibt es wirklich so einen großen Unterschied?
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Unsere duale Studentin Maike durfte 2,5 Monate in den USA verbringen. Im neusten Blogbeitrag berichtet sie über ihre Erfahrung und Erlebnisse.
Ausbildung und StudiumZurückHallo zusammen,
ich hatte durch FRICKE die einmalige Möglichkeit, meine Praxisphase des BWL-Studiums in den USA an dem dortigen GRANIT Standort zu verbringen.
Die ersten Berührungspunkte mit den USA
Bereits zu meiner Zeit als Auszubildende im Groß- und Außenhandelsmanagement hatte ich im Export gearbeitet und unseren Exportleiter Timm bei einigen Aufgaben hinsichtlich des USA-Projektes unterstützt. Dadurch habe ich bereits im Vorfeld einen ersten Eindruck von den Menschen und Projekten vor Ort bekommen. Ich fand den Start in den USA ziemlich spannend und wollte das Projekt unbedingt weiterverfolgen. Ein halbes Jahr später kam dann unerwartet die Anfrage, ob ich Interesse hätte, meine Praxisphase am GRANIT Standort in den USA zu verbringen. Meine Antwort war sofort klar, denn dies war schon immer ein großer Traum von mir.
Endlich war es so weit
Nachdem einige Zeit vergangen war und am Freitag die letzte Uni-Prüfung geschrieben wurde, ging es für mich schon am Sonntag, den 15. Oktober 2023, los. Nach mehreren Flügen, von Bremen über München nach Chicago und dann nach Fort Wayne wurde ich von meinem Kollegen Eike am Flughafen in Fort Wayne abgeholt. Auf dem Rückweg sind wir direkt zu dem Gelände gefahren, um meinen Wagen entgegenzunehmen – einen Ford F-150 Pick-up. Mit diesem konnte ich dann direkt zu meiner Unterkunft nach Wabash fahren.
Wabash ist eine Kleinstadt im Bundesstaat Indiana mit knapp 10.000 Einwohnern und liegt etwa 3 Stunden südlich von Chicago entfernt. Dort hatte ich mitten in der Innenstadt mein eigenes Apartment. Dies war ideal, denn somit konnte ich zu Fuß zum Fitnessstudio YMCA gehen und wurde in der Zeit zum Stammkunden von „Modocs“, einem Café direkt bei mir an der Ecke.
Das amerikanische Geschäftsleben
An meinem ersten Arbeitstag lernte ich bereits fast alle Kolleginnen und Kollegen kennen. Außerdem habe ich meinen eigenen Arbeitsplatz in einem der „Cubicles“, also eine Kabine bekommen, die typisch für amerikanische Büros sind. Dort saß ich zusammen mit meinen beiden Kollegen aus dem Kundencenter, Derrick und Ryan. Aufgrund dessen habe ich auch viel aus dem amerikanischen Tagesgeschäft mitbekommen.
Durch einen späteren Rundgang wurde auch erst erkennbar, wie groß das Gelände und damit einhergehend der Aufgabenbereich ist. Vor Ort durfte ich auch ein großes Projekt begleiten. Ich sollte als Schnittstelle zwischen Deutschland und den USA fungieren, um den eigenen Katalog ab 2024 zu realisieren. Dabei arbeitete ich in den USA mit dem Geschäftsführer Brad und in Deutschland mit den Marketingmanagern Gerald und Vanessa zusammen, mit denen ich in einem regelmäßigen Austausch stand. Dadurch, dass der alte Katalog einen anderen Aufbau hatte, war es zum Anfang eine Herausforderung, diesen auf eine einheitliche GRANIT Struktur zu übertragen und die Daten so zu schlüsseln, wie es bisher in Deutschland gehandhabt wurde.
Im weiteren Verlauf mussten dann die Preise neu angepasst und neue Bilder erstellt und bearbeitet werden. Dieses Projekt war sehr lehrreich, denn es mussten viele Faktoren berücksichtigt werden. Später gab es noch eine neue Praktikantin vor Ort, die ich mit in das Vorhaben integrieren konnte. Doch auch außerhalb des Projektes konnte ich am Geschäftsleben teilnehmen. In meiner letzten Woche war ich bei mehreren Lieferantengesprächen dabei und habe in der Zeit auch einige Außendienstmitarbeiter kennengelernt. Dabei stellte sich sogar heraus, dass einer von ihnen kürzlich sogar in Deutschland gewesen war – da merkte man wieder, wie klein die Welt doch eigentlich ist…
Fast Food and Fun with guns?
So oder so ähnlich stellt man sich das Leben in den USA vor. Und in Teilen sind dies nicht nur Klischees, denn an meinem ersten Wochenende durfte ich bereits bei einem NFL-Footballspiel der Indianapolis Colts vs. Cleveland Browns dabei sein. Die Stimmung war überwältigend und die Pre-Party im Stadion mit verschiedenen DJs und vielen Essensständen kannte ich so bisher nicht aus Deutschland.
Auch die anstehenden Feiertage, wie Halloween und Thanksgiving, durfte ich natürlich nicht verpassen. Eike und ich wurden bei dem lokalen Sheriff eingeladen und konnten mit seiner Familie zusammen das Erntedankfest feiern. Dabei gab es eine große Auswahl an typischen Gerichten, wie Truthahn, Grüner-Bohnen-Auflauf und verschiedenen Kuchen. Auch einen Tag später feierte ich Thanksgiving erneut bei einer Kollegin zusammen mit ihrer Familie. An einem weiteren Wochenende bin ich mit meinem Kollegen Ryan nach Shipshewana gefahren. Dies ist ein Ort, an dem viele amishe Menschen leben und ihre selbstgemachten Produkte verkaufen. Dort hat uns auch ein amisher Mann mit seiner Kutsche mitgenommen und etwas über sein Leben dort erzählt.
Doch nicht nur das Leben der amishen Glaubensgemeinschaft war interessant zu sehen. Gerade im Bundesstaat Indiana ist die Bevölkerung sehr religiös. Da ich mich vollkommen auf das Leben in den Staaten einlassen wollte, bin ich schon am Anfang meiner Zeit dort mit einem Freund und seiner Familie in die Kirche gegangen und habe in meiner letzten Woche eine Freundin besucht, die für junge Leute eine „Bible Lesson“ abgehalten hat. Dies war natürlich im ersten Moment ungewohnt, aber ich empfand es als spannende Erfahrung, um eben auch die Leute vor Ort besser verstehen zu können. Im Kontrast dazu habe ich mit einem befreundeten State Trooper (Staatspolizei) das Schießen ausprobiert. Ich muss zugeben, dass ich das Schießen absolut unterschätzt habe und nicht gedacht hätte, dass dort hinter einer 9 mm Handwaffe so viel Kraft sitzt. Letztendlich hat das aber auch echt Spaß gemacht. Grundsätzlich habe ich an jedem Wochenende etwas mit meinen Freunden oder Kollegen unternommen. Auch mein Ziel, alle Fastfood-Ketten in der Stadt auszuprobieren, habe ich natürlich erreicht.
Goodbye Midwest: Hello Sunshine
Die Zeit ist leider viel zu schnell vergangen. Am 15. Dezember hieß es für mich Abschied nehmen! Das ganze Team von GRANIT/CFC hatte dafür ein Treffen mit allen Kollegen vorbereitet und Donuts und andere amerikanische Süßwaren organisiert. Ich habe in der Zeit eine tolle Bindung zu den Menschen vor Ort aufgebaut, da sie es mir mithilfe ihrer Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft sehr erleichtert haben, mich zu integrieren. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, an dem Projekt zu arbeiten und ich schaue wehmütig auf diese erfahrungsreiche Zeit zurück. Doch zumindest habe ich schon eine Einladung zum 21. Geburtstag von Ryan im Februar 2025 erhalten – mal schauen, ob ich es so schnell schaffe, wieder zurück in die Staaten zu kommen.
Diese Zeit hat mich sowohl beruflich als auch persönlich enorm geprägt und weitergebracht. Nach einem anschließenden Urlaub auf der Insel Jamaika und Silvester in Miami bin ich im Januar wieder in Deutschland gelandet und konnte ein paar Tage später direkt mein 3. Semester an der Nordakademie in Elmshorn beginnen.
Hiermit möchte ich mich auch nochmal für die enorme Unterstützung bedanken! Ich kann jedem nur mit Nachdruck zu einer Auslandsphase raten. Wenn ihr nach diesem Beitrag auch Lust auf praktische Auslandserfahrungen habt, könnt Ihr Euch gerne bei der Personalabteilung der FRICKE-Gruppe melden und Euch für eine Ausbildung oder ein Duales Studium bewerben.
Auch unser Kollege Christian konnte seine Praxisphase bei dem neuen GRANIT Standort in den USA verbringen und hat dabei ebenfalls einzigartige Erfahrungen sammeln dürfen. Hier gelangt ihr zu dem Blogbeitrag über sein Aufenthalt.
Eure Maike
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