FRICKEs Bestseller Autor

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GRANIT PARTS ist bekannt für seine Kataloge. Wie es dazu kam und wer eigentlich hinter den Katalogen steht, erzählen wir in diesem Beitrag

Karrierewege
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Noch heute ist GRANIT PARTS für seine Kataloge bekannt. Über 15 Kataloge sowie Sonderausgaben, wie „Das Beste Für“ und Broschüren, umfasst heute das Printangebot für Kunden. Wir haben mit dem Autoren des ersten FRICKE Ersatzteilkatalogs Erwin zusammengesessen und auf seine vierzig Jahre als Mitarbeiter der Firma FRICKE zurückgeblickt.

Anfänge bei FRICKE

Als Erwin am 16. Januar 1984 bei FRICKE als Landmaschinenmechanikermeister einsteigt, ist noch nicht absehbar, welchen wesentlichen Einfluss er einmal auf das Unternehmen haben würde. Obwohl er eigentlich in einer FRICKE Landmaschinenwerkstatt anfangen möchte, übernimmt er nach seinem Einstellungsgespräch mit Wilhelm Fricke eine Position am Tresen bei FRICKE in Heeslingen. Mit der Personalnummer 42, die er auch heute noch hat, gehört er wohl zum wirklich harten Kern bei FRICKE. Am Tresen kann er auf seine Erfahrung zurückgreifen, die er während seiner vorherigen Berufslaufbahn unter anderem im Außendienst sammeln konnte. Die Arbeitsabläufe sind damals noch ganz anders als heute. Wirklich feste Zuteilungen von Zuständigkeiten gibt es in vielen Bereichen noch nicht. So sammelt er am Telefon teils einige Bestellungen zusammen und macht sich dann auf den Weg in das Lager, um hier die entsprechenden Teile selbst zusammen zu suchen. Daraufhin werden die Lieferscheine im Büro geschrieben und dann die Ware in die Versandboxen gelegt. Nur den Versand zum Kunden übernehmen dann abends einige Kollegen, die mit kleinen Lieferwagen die Ware an die Kunden im Elbe-Weser Raum verteilen. Mit Blick auf die heute hochkomplexe und automatisierte Logistik in Heeslingen kaum vorstellbar.

Der erste Katalog

Nachdem Erwin bereits sein 10-jähriges Jubiläum bei FRICKE hat feiern können, kommt 1995 Wilhelm Fricke persönlich mit einer Idee auf ihn zu. Zur besseren Übersicht über das Ersatzteilprogramm für die Kundschaft soll ein Katalog erstellt werden. Erwin scheint hier mit seiner umfangreichen Erfahrung am Tresen und technischem Hintergrund als Landmaschinenmechanikermeister der ideale Kandidat zu sein. Er stimmt zu und arbeitet in den folgenden 16 Monaten einen ersten Katalog für FRICKE aus.

Aber wie erstellt man einen solchen ersten Katalog? Für die Zusammenstellung eines handlichen, kundenfreundlichen und übersichtlichen Katalogs und Sortiments setzt Erwin auf verschiedene Quellen, wie Hinweise aus dem Außendienst, analysiert aber auch damals schon, welche Maschinen und Artikelgruppen relevant sind für die Kunden, die er in den vergangenen Jahren am Tresen begleitet und teils gut kennengelernt hat. Verfeinert wird der Katalog dann noch mit Bildern, Beschreibungen und teils von Erwin selbst angefertigten Zeichnungen. Damals wie heute ist es ihm ein Anliegen, dass der Kunde gut und schnell das passende Teil finden kann. 1996 ist dann der erste Katalog bereit für den Druck. Anders als heute handelt es sich dabei aber damals noch nicht um „Hardcover“-Kataloge, also gebundene Bücher, sondern um Ringordner, in die die Katalogseiten eingeheftet sind. Insgesamt drei Ringordner bilden den ersten Katalog und den ersten Versuch eine Zusammenfassung des FRICKE Ersatzteilprogramms. Vorteil an den Ringordnern ist vor allem die Möglichkeit „physische Updates“ für das Produktprogramm in Form von neuen Katalogseiten zu versenden. Kunden können so die alten Seiten herausnehmen und die neuen Seiten ihren Ordnern hinzufügen. Lange bleibt dieses Konzept aber nicht bestehen, da mit jedem Austauschen von Seiten auch Probleme im Kontakt mit dem Innendienst in Heeslingen entstehen. Wenn ein Kunde noch veraltete Seiten hat, kann es hier schnell zu Missverständnissen kommen. Man entscheidet sich schließlich für gebundene Kataloge.

Vom Projekt zum Aushängeschild

Aber einen Schritt zurück: Nach Vorstellung des ersten Katalogs geht es für Erwin zunächst wieder an seinen alten Arbeitsplatz. Der Katalog wird zum großen Erfolg. Viele kleine Werkstätten bekommen einen guten Überblick über das Sortiment und entdecken teils auch ganz neue Produkte. Mit den Aktualisierungen ist Erwin immer wieder gefragt und kehrt in die Katalogarbeit zurück. Als die Frequenz neuer Kataloge aber mit der Zeit immer höher wird, bleibt Erwin dauerhaft im Kataloggeschäft und ist das Gründungsmitglied des Katalogteams. Die Ausarbeitung eines neuen Katalogs braucht nun rund hundert Tage. Daraufhin stehen dann aber noch die Korrektur, Formatierung, grafische Ausarbeitung und viele weitere Schritte an. Wenn ein Katalog dann schließlich im Druck ist, geht es bereits an den Nächsten. Da die Katalogseiten nicht mehr ausgetauscht werden können, muss in regelmäßigen Abständen ein neuer Katalog herausgegeben werden, um einen möglichst aktuellen Stand abzubilden: ein Kreislaufsystem entsteht. Natürlich kann Erwin das nicht alleine abbilden und so stoßen schon früh weitere Kollegen zum Katalogteam dazu, die mit ihrer Expertise in den verschiedenen Produktbereichen dicht am Bedarf der Kunden sind. Die fertigen Kataloge werden dann rechtzeitig zu Weihnachten von den Katalogredakteuren im Hotel Hollengrund in Heeslingen oder Hotel Paulsen in Zeven dem Außendienst vorgestellt und im Detail erläutert.

Im Laufe der Jahre arbeitet Erwin an verschiedensten Katalogen, bleibt aber vor allem seinen Spezialgebieten Industrie & Werkstatt und Elektrik in den noch heute bestehenden Katalogen 4 und 5 treu. Auf den zweiten Bereich hatte er sich schon in seiner Meisterprüfung spezialisiert, die heute genau 50 Jahre zurückliegt. Auf beiden Katalogen durfte sich Erwin zudem bereits als Cover-Model verewigen. Symbolisch schenkte ihm das Marketing-Team von FRICKE zu seinem Übergang in den Ruhestand 2014, also vor zehn Jahren einen dieser Kataloge, den er heute noch Zuhause stehen hat.

Ein kurzer Abschied

Mit dem Schritt in den Ruhestand ist Erwins Karriere bei FRICKE noch lange nicht zu Ende. Aufgrund seines umfangreichen Wissens über Unternehmen und Produkte kommt Jens, der Leiter des FRICKE-Marketings auf ihn mit einem Angebot zu. Erwin soll dabei helfen, das gerade erst übernommene Unternehmen Hofmeister und Meincke noch weiter in die FRICKE Gruppe zu integrieren. Geehrt von dem Angebot nimmt Erwin an und arbeitet daraufhin in Bremen. Aus einer kurzen Verlängerung sind inzwischen zehn Jahre geworden. Heute arbeitet Erwin wieder in Heeslingen im Team der Technischen Redaktion im Marketing. Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Vom reinen Kataloggeschäft ist der Fokus immer weiter auf den umfangreichen Webshop und dessen Funktionen gewandert. Kataloge werden daher dieses Jahr auch nicht mehr jährlich herausgegeben, da immer mehr Kunden nur noch mit dem Webshop arbeiten und dessen Suchfunktionen nutzen. In einem anderen Beitrag hat uns Christian Einblicke in die heutigen Tätigkeiten der Technischen Redaktion gegeben, die auch maßgeblich an der Gestaltung der Inhalte im Webshop beteiligt sind. Zwei Tage die Woche ist Erwin vormittags im Büro und unterstützt heute mit seinem umfassenden technischen Wissen bei der Ausweitung unseres GRANIT Sortiments in den USA. Wenn es nach Erwin geht, kann er das auch noch einen Moment weitermachen.

Wir möchten uns bei Erwin für die spannenden Einblicke bedanken und die vielen spannenden Geschichten aus den vergangenen 40 Jahren Unternehmensgeschichte. Es ist klasse zu sehen, wie er auch nach 40 Jahren im Unternehmen nach wie vor viel Freude bei der Arbeit hat und ein elementares Teil des Teams in Heeslingen ist.

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