100 Jahre FRICKE – Hans-Peter Fricke über Vergangenheit und Zukunft des Familienunternehmens

100 Jahre FRICKE – Hans-Peter Fricke über Vergangenheit und Zukunft des Familienunternehmens

Gemeinsam mit Hans-Peter Fricke werfen wir einen Blick zurück auf hundert Jahre Unternehmensgeschichte und seinen Werdegang im Unternehmen

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Gemeinsam mit Hans-Peter Fricke werfen wir einen Blick zurück zu seinen ersten Schritten innerhalb des Unternehmens, auf die letzten rund 30 Jahre nach der Übernahme der Firmenleitung und in die Zukunft der Firmengruppe. Dass die FRICKE Gruppe einmal ihren heutigen Erfolg erreichen würde, war dabei aber alles andere als selbstverständlich in den vergangenen 100 Jahren.

Von Kindesbeinen an mitten drin im Unternehmen

Hans-Peter Fricke ist der jüngste der vier Kinder von Unternehmer Wilhelm Fricke. Während seine drei Geschwister auf das Gymnasium gehen, sieht sein Vater für ihn den Besuch der Realschule vor. Er hat die Hoffnung, dass sein Sohn eines Tages den Familienbetrieb übernimmt. Parallel arbeitet er nach der Schule jeden Tag ein paar Stunden in der Bauschlosserei, die damals noch zum Unternehmen gehörte. Auch Zuhause am Abendbrottisch ist die Firma des Vaters immer präsent. Wenn der Nachbar seinen neuen Traktor bei der Konkurrenz kaufte, war das sofort ein Gesprächsthema.

Familie Fricke im Garten in Heeslingen

Nachdem Hans-Peter Fricke seinen Realschulabschluss in der Tasche hat, entschließt er sich zum Besuch des Wirtschaftsgymnasiums und macht wie seine Geschwister Abitur. Zu dieser Zeit nimmt ihn sein Vater häufig mit zu Veranstaltungen innerhalb der Branche, wo er erste Kontakte schließt und ein Gefühl für Kunden und Lieferanten entwickelt.

Anstatt nach dem bestandenen Abitur direkt zu studieren, beginnt Hans-Peter Fricke im Unternehmen seines Vaters eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker. Hier lernt er richtiges Handwerk vom Schweißen bis zum Schrauben kennen und schließt die Ausbildung schon nach zwei Jahren erfolgreich ab.

Neben der praktischen Erfahrung im Handwerk möchte er auch noch den theoretischen Teil der Unternehmensführung lernen und entschließt sich zu studieren. Er entscheidet sich für ein duales Studium bei dem Landmaschinenhersteller KRONE in Spelle, zu dem das Unternehmen FRICKE sehr gute Beziehungen pflegte. Während seiner Zeit bei KRONE darf er unter anderem auch für Auslandsaufenthalte nach England und Frankreich reisen, seine Fremdsprachenkenntnisse verbessern und den Umgang mit ausländischen Märkten kennenlernen. Stets mit dem Bezug nach Hause vergleicht er, wo das Unternehmen seines Vaters noch aufholen kann und wo es schon auf einem guten Weg ist. Während seines Studiums in Kiel lernt er zudem Holger Wachholtz kennen und schätzen, den er 1992 als weiteren Geschäftsführer in die Firmenleitung holt.

Einstieg in das Unternehmen

Mit dem Abschluss seines Bachelor-Studiums der Betriebswirtschaftslehre kehrt er zurück nach Hause - zurück zu FRICKE. Hier übernimmt er schrittweise immer mehr Verantwortung und muss als junger Studienabsolvent auch mit Wiederständen umgehen. Der Mauerfall 1989 und die folgende Wiedervereinigung bieten eine große Chance für Hans-Peter Fricke, sich innerhalb des Unternehmens zu beweisen. Vom Landmaschinenhersteller CLAAS bekommt FRICKE in Ostdeutschland ein exklusives Gebiet als Vertriebspartner und Hans-Peter Fricke kann mit einem ersten Auftrag mehrere CLAAS Commandor 228CS für insgesamt zwei Millionen D-Mark verkaufen. Das war damals eine unglaubliche Summe für den Landmaschinenhändler.

Wilhelm Fricke gemeinsam mit Hans-Peter Fricke

Diversifikation mit Höhen und Tiefen

Die kommenden Jahre sind nicht einfach für das Unternehmen. Zwar wächst es kontinuierlich, weitere Geschäftsbereiche neben dem Handel mit Landmaschinen werden aufgebaut oder professionalisiert, doch ist die Eigenkapitalquote noch gering. Der Anteil der Fremdfinanzierung durch Banken in Form von Krediten ist entsprechend hoch. Daran ändert auch der Einstieg in neue Märkte, wie den Nutzfahrzeug-Markt als DAF-Händler, nichts.

Erst die Gründung von GRANIT im Jahr 1996 hilft der FRICKE Gruppe aus dieser schwierigen Situation. Gegründet wird GRANIT aus einem einfachen Grund: Schon vorher beliefert das Unternehmen überregional andere Landmaschinenhändler mit Ersatzteilen, aber der Zusammenhang zwischen Ersatzteilgeschäft und Landmaschinenvertrieb sorgt auch für Reibungen. Man entschließt sich daher die Bereiche aufzuteilen. FRICKE bleibt weiterhin Händler für Landmaschinen. Die Marke, über die das Ersatzteilgeschäft zukünftig läuft, heißt ab sofort GRANIT. Mit dieser neuen Marke soll zudem ein Qualitätsversprechen verbunden sein. Auf die Qualität der GRANIT Produkte soll sich der Kunde genauso verlassen können, wie er es von anderen erfolgreichen Marken gewohnt ist. Dieses neue Modell funktioniert bis heute und hat neben dem Wachstum der anderen Gesellschaften maßgeblich zum Erfolg der FRICKE Gruppe beigetragen.

FRICKE – eine Erfolgsstory

Ab dem Jahrtausendwechsel scheint das Wachstum der FRICKE Gruppe unaufhaltbar. Mit dem wachsenden Erfolg braucht es eine neue Vision. Ziel ist es nicht nur unabhängig zu bleiben vom Fremdkapital externer Geldgeber, sondern auch den eigenen Horizont zu erweitern. Der deutsche Nischenmarkt reicht nicht mehr für das starke Wachstum des Unternehmens. Der neue Fokus liegt auf der Eroberung des europäischen Marktes. Die heute über 67 Standorte in 26 Ländern sprechen für die erfolgreiche Erfüllung der damaligen Vision.

Von diesem Erfolg profitiert auch die Gemeinde Heeslingen und die ganze Region – die Bevölkerung insbesondere durch die vielen Arbeitsplätze, das Dorf durch die Gewerbesteuer und der Fußballverein durch ein langjähriges Sponsoring. Dadurch können vor Ort Projekte realisiert werden, die andernorts nur schwer umsetzbar sind. Wirtschaftskraft wird in die ländliche Region gezogen. Eine ähnliche Entwicklung verspricht sich auch die Gemeinde Tholey im Saarland von der Errichtung des Südlagers von GRANIT PARTS, dessen Bau bereits begonnen hat.

FRICKE in Heeslingen im Lauf der vergangenen hundert Jahre

Es sind diese immer neuen Herausforderungen, die Hans-Peter Fricke anspornen. Sei es das neue Logistikzentrum in Tholey, die anstehende SAP-Einführung oder der Markteintritt in den USA. Die letzten Jahre waren von großen Investments geprägt, von denen sich die Unternehmensgruppe einen nachhaltigen Erfolg verspricht. Freude am Austausch mit den Weggefährten und Mitarbeitern, Freude an der Weiterentwicklung, Freude am Suchen nach dem richtigen Weg. All das sind Qualitäten, die das Unternehmen laut Hans-Peter Fricke bis zum heutigen Punkt gebracht haben. Das stetige Weiterentwickeln und Wachsen des Unternehmens bedeuten aber natürlich auch, dass Probleme auftreten und Fehler gemacht werden. Wichtig sei es jene als Lehre zu verstehen und mit dem neuen Wissen einen besseren Weg zu finden, fasst Hans-Peter Fricke zusammen.

FRICKE – eine Familie

Heute kann Hans-Peter Fricke zuversichtlich in die Zukunft blicken. Mit dem Einstieg seiner beiden Söhne Adrian und Philipp Fricke bleibt das Unternehmen weiterhin in Familienhand und setzt die Erfolgsstory der vergangenen hundert Jahre fort.

Hans-Peter Fricke mit seinen Söhnen Philipp und Adrian

Durch die Lagerhallen oder die Werkstätten zu laufen und jeden Mitarbeiter persönlich zu kennen, fällt Hans-Peter Fricke bei den heute fast 3.500 Vollzeitmitarbeitern verständlicherweise schwer. Dennoch sucht er so oft es geht den persönlichen Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Zum hundertjährigen Bestehen möchte Hans-Peter Fricke nun auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den vielen Partnern, die das Unternehmen auf dem bisherigen Weg begleitet haben, danken. Vom 9. bis 11. März fanden drei Abende der Superlative statt, zu denen Lieferanten, Kunden und zum krönenden Abschluss - mit der FRICKE Party - auch die Bevölkerung im Umland nach Heeslingen kamen, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern. Ende Juni folgt dann mit dem großen FRICKE Festival „HEAT WAVE“ mit den FANTASTISCHEN VIER als Star-Act das absolute Highlight des Jubiläumsjahres. Hier sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz Deutschland eingeladen und der gemeinsame Erfolg des Unternehmens soll ausgiebig gefeiert werden. Denn auch das gehört zur FRICKE DNA, so Fricke.

Hans-Peter Fricke und Holger Wachholtz im Gespräch mit Barbara Schöneberger im Rahmen der 100 Jahre FRICKE-Gala

Eins scheint heute schon klar: Auch die nächsten Jahre werden von spannenden Projekten und großen Herausforderungen geprägt sein - und viel Raum für gemeinsames Wachstum mit Kunden, Partnern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten. Ganz im Sinne des Jubiläums-Mottos „GROW"!

Wir bedanken uns bei Hans-Peter Fricke für die spannenden Einblicke und wünschen zum 100-jährigen Bestehen der FRICKE Gruppe alles Gute!

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