Philipp Fricke – der Turbolader der Baumaschinendivision

Philipp Fricke – der Turbolader der Baumaschinendivision

Philipp Fricke berichtet von seiner Tätigkeit in der neuen Baumaschinendivision und seinem beruflichen Werdegang vor und mit FRICKE.

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Familie - Extrem großes Potenzial. Mit diesen Worten beschreibt Philipp Fricke die FRICKE Gruppe. Seit August 2021 hat die Division Baumaschinen mit ihm einen neuen Leiter. Der Bereich Baumaschinen gilt als vielversprechender Markt für den Ersatzteilhändler GRANIT. Nachdem Philipp sich nun einige Monate einfinden konnte, haben wir die Möglichkeit genutzt und ihm ein paar Fragen rund um seine berufliche Laufbahn, seine aktuelle Tätigkeit und die Zukunft der FRICKE Gruppe gestellt.

Ein vielversprechendes Angebot

Als Leiter des Baumaschinenbereichs fungiert Philipp als Knotenpunkt zwischen verschiedenen Abteilungen. So steht er im ständigen Kontakt mit Vertrieb, Marketing, Innendienst, Technischer Redaktion und Einkauf sowie den unterschiedlichen Landesgesellschaften. Insgesamt arbeiten fast zwanzig Mitarbeitende in dem noch jungen Sortimentsbereich.

Die Übernahme durch Philipp kommt dabei eher durch einen Zufall zustande. Während seines offiziellen Einstiegs in die FRICKE Gruppe im letzten Sommer, bei dem er verschiedene Abteilungen des Unternehmens durchläuft und die Strukturen näher kennenlernt, wird die Position überraschend frei und er als möglicher Nachfolger angesprochen.

Philipp vor der Firmenzentrale in Heeslingen

Interessiert an den neuen Erfahrungen und dem großen Potential des Bereichs, nimmt Philipp das Angebot an. Seitdem ist er dauerhaft mit der Koordinierung des Baumaschinen-Teams und der Akquise neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Dabei sagt er von sich selbst, dass er bis letztes Jahr kaum Berührungspunkte im Umgang mit Baumaschinen hatte. Deswegen sei eine der wichtigsten Aufgaben für ihn, Experten wie seine Mitarbeiter Gezim, Frank, Daniel oder Guido zu finden, die sich schon ihr ganzes Leben mit Baumaschinen auseinandersetzen. Er sieht seine Stärke in der besseren Organisation sowie auch in der Beschleunigung der Division. Er sei also so etwas wie der Turbolader des Baumaschinenbereichs, also die Person, die den nötigen Druck ausübt, um den Motor zu beschleunigen, scherzt er.

FRICKE – Schon ein Leben lang

Für Philipp gehört die Arbeit bei FRICKE schon immer dazu. Während er am Anfang noch Schrauben sortiert oder fegt, fängt er mit zunehmenden Alter auch an, beim Kommissionieren und in der Landmaschinenwerkstatt auszuhelfen. In Bockel beginnt er sogar im Gebrauchtmaschinencenter Maschinen zu verkaufen.

Nach bestandenem Abitur zieht es ihn dann für den Zivildienst nach Hamburg. Hier arbeitet er für ein Jahr in der Bahnhofsmission und hilft Obdachlosen, Menschen mit Behinderung, Drogenabhängigen sowie Geflüchteten. Anschließend fängt er eine Ausbildung als Landmaschinenmechaniker an, die er aber aufgrund einer schweren Verletzung im Schulterbereich abbrechen muss. Er beginnt ein duales Studium beim Landmaschinenhersteller Krone. Hier darf er Erfahrungen vom Einkauf bis hin zur Maschinenfertigung sammeln. Seine Theoriephasen absolviert er dabei an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Kiel. Und trifft hier auch auf einige duale Studenten von FRICKE.

Aus Deutschland in die Welt

Mit dem bestandenen Bachelor zieht es ihn schließlich ins Ausland. Für die Firma CLAAS arbeitet er in der Händlernetzentwicklung in Thailand und im Iran. Eine Zeit, die ihn bis heute prägt.

Hier reist er von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, um mögliche Händler und Werkstätten für die Maschinen zu finden, Kontakte zu sammeln und ein Netzwerk aufzubauen. Nach einem spannenden Jahr mit vielen verschiedenen Eindrücken kehrt er zurück an die Universität. In San Francisco macht er seinen Master in International Business und lernt den Start-Up-Gedanken von Grund auf kennen.

Mit dem neuen Wissen und den zuvor gesammelten Erfahrungen im Umgang mit der Agrarwirtschaft greift er schließlich auf sein Netzwerk zuvor geknüpfter Kontakte zurück. Gemeinsam mit seinem ehemaligen thailändischen Vorgesetzen und einem vietnamesischen Studienkollegen gründet er ein Unternehmen in Thailand und bringt eine App auf den Markt.

Diese soll als Kontaktbörse zwischen Lohnunternehmern und Landwirten in Thailand dienen. Besonders in Thailand besteht durch die hohe Anzahl an Jobsuchenden und Kleinbauern ein sehr großes Potential. Später kommen weitere Funktionen, wie die Ausmessung von Feldern anhand von Satellitendaten oder der Vergleich von standortbedingten Rohstoffpreisen hinzu.

Kundenbesuch auf dem Feld gemeinsam mit Philipps ehemaligem Chef von CLAAS

Um die App zu promoten organisieren Philipp und sein Partner auch eine Großveranstaltung, um mehr Nutzer für sich zu gewinnen. Durch die vielen Bestätigungs-SMS, die die Nutzer beim Login der App erhalten, wird aber schnell das lokale Telefonnetz von den Betreibern abgeschaltet. Denn der Verdacht eines Hacker-Angriffs besteht.

Großveranstaltung für Landwirte und Lohnunternehmer, um die App zu promoten

Auch wenn letztlich aus wirtschaftlichen Gründen, die Weiterentwicklung der App beendet wurde, ist Philipp sehr dankbar für die vielen Erfahrungen, wie auch die zuvor geschilderte, die er im Zuge der Gründung machen durfte. Insbesondere in Hinblick auf die Senkung der eigenen, deutschen Vorstellungen. Das heißt, immer damit rechnen zu müssen, dass Infrastruktur, Personal, Behörden und Abmachungen nicht so funktionieren, wie man es aus Deutschland kennt.

"Ich denke es gibt keine bessere Schule als jeden Tag wieder mit Problemen konfrontiert zu sein, die die Existenz des eigenen Unternehmens bedrohen. Das hat mir großes Selbstvertrauen gegeben. Ich weiß nun, was ich tun muss und wie es sich anfühlt, wenn das eigene Unternehmen und das Einkommen der Mitarbeitenden, von dem ihre Familien abhängig sind, bedroht sind. Diese Situation durchgemacht zu haben und diesem Druck stand zu halten, ist für mich sehr wichtig, da diese Erfahrungen eine gute Schule für schlechte Zeiten sind."

Auch während der ganzen Zeit in Thailand hält sich Philipp stets auf dem Laufenden über die aktuellen Entwicklungen in Heeslingen. So fällt die Rückkehr zu FRICKE auch nicht schwer als in Thailand 2021 Corona ausbricht und er kurzfristig nach Deutschland zurückkehrt.

Zurück in Heeslingen

Hier angekommen beginnt Philipp verschiedene Bereiche zu durchlaufen. So besucht er das Team Webshop-Entwicklung in Bremen und durchläuft alle Bereiche der Logistik in Heeslingen. Unterbrochen wird dieser Durchlauf schließlich vom zuvor beschriebenen Angebot von Hartmut Klindworth, die Division Baumaschinen zu leiten.

Wie genau seine langfristige weitere Laufbahn bei FRICKE aussieht, weiß Philipp aktuell noch nicht. Da ihm der Baumaschinenbereich sehr gefällt und er hier das Potenzial sieht, den Ersatzteilumsatz langfristig enorm zu steigern, möchte er solange es möglich ist in diesem Bereich tätig bleiben. Ihm gefällt dabei besonders die Rolle als Schnittstelle. So hat er Kontakt mit allen Abteilungen und kann das Unternehmen und die Menschen besser kennenlernen.

Die nächste Generation

Schon häufiger betonte Hans-Peter Fricke in Interviews seine Freude über die gesicherte Nachfolge des Unternehmens durch seine Söhne. Wenn Philipp in die Zukunft der FRICKE Gruppe blickt, sieht er für die Geschäftsführung, für sich und seinen Bruder Adrian, spannende Zeiten auf sie zukommen. Speziell eine Herausforderung sieht er hierbei als wichtigen Schlüsselfaktor. In den vergangenen Jahren hat sich die Gruppe immer weiter ausgedehnt und ist heute in verschiedensten Bereichen vom Gabelstapler bis zur Landmaschine, von Software bis Maschinenbau tätig.

Mit der immer größer werdenden Organisation sowie dem Aufkommen von neuen externen Innovationen sieht Philipp, wie auch Adrian, die Entwicklung einer gemeinsam ausgearbeiteten Unternehmensstrategie inklusive eines Chancen- und Risiko-Radars, die von allen Abteilung mit entwickelt und getragen wird, als mit weitem Abstand wichtigste Aufgabe.

Philipp an seinem Schreibtisch in Heeslingen

Eine große Chance für das Unternehmen sieht er zudem in der fortschreitenden Digitalisierung. Hierdurch werden Produkte und Dienstleistungen besser skalierbar. Auch RepGuide sieht Philipp speziell für den Bereich Baumaschinen als sehr große Chance.

Jeder Kunde, den ich im Baumaschinenbereich besuche, fragt unaufgefordert nach Möglichkeiten, wie er schneller an Informationen zur Reparatur kommt. Da sehe ich sehr großes Potenzial.

Philipp Fricke

Philipp bedankt sich bei allen jetzigen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Division und aus den anderen Unternehmensbereichen, die ihm seit seiner Kindheit Wissen über das Unternehmen und ihre Fachbereiche vermittelt haben.

Wir finden Philipps beruflichen Werdegang sehr spannend. Wir danken für die interessanten Einblicke und wünschen ihm und der Baumaschinendivision für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg!

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